Kreditrating – wie funktioniert’s?

Kreditrating - Bonität
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Ein Kreditrating wird von den Banken vorgenommen, um die Kreditwürdigkeit (Bonität) eines Schuldners überprüfen zu können. Nur dann, wenn das Kreditrating ein eher geringes Kreditausfallrisiko ausweist, sind Kreditvergaben grundsätzlich möglich. Die Grundlagen für das Kreditrating wurden im Abkommen Basel II festgelegt. Dieses Abkommen wurde unter europäischen Banken getroffen, um die Risiken im Kreditgeschäft zu begrenzen. Um Kreditausfälle besser verkraften zu können, müssen die Institute Rücklagen bilden. Die Höhe dieser Rücklagen ist von der Bonität der Kreditnehmer abhängig. Sofern diese ein nur geringes Kreditausfallrisiko aufweisen, können die Rücklagen entsprechend niedriger gehalten werden. Dies verursacht bei den Banken natürlich geringere Kosten, so dass diese Kredite mit niedrigeren Zinssätzen vergeben werden können. Demgegenüber müssen allerdings Zinsaufschläge berechnet werden, wenn Kreditnehmer eine nur geringe Bonität nachweisen können.

Für das Kreditrating nutzen die Banken ein individuelles Scoring-Verfahren. Dieses Verfahren ist bei jeder Bank unterschiedlich und basiert auf institutseigenen Vorschriften. Es ist daher kaum möglich, die Grundsätze eines Kreditratings zu ermitteln. Nicht selten werden Kreditnehmer zudem von Bank zu Bank unterschiedlich bewertet. Es kann daher lohnend sein, verschiedene Angebote für einen Kredit anzufordern. Bei einem solchen Vergleich können dann die Zinsunterschiede genauer bewertet werden.

Um ein Kreditrating durchzuführen, benötigen die Banken von ihren Kunden verschiedene Unterlagen. Dies sind zum einen Einkommensunterlagen in Form von Gehaltsnachweisen und Einkommenssteuerbescheiden. Bei Unternehmen fordern die Banken hingegen Bilanzen und betriebswirtschaftliche Auswertungen an, die ebenfalls Einblicke in die Wirtschaftlichkeit geben können. Sofern für einen Kredit Sicherheiten gefordert werden, ist auch deren Überprüfung notwendig. Im Rahmen einer Baufinanzierung benötigen die Banken daher zusätzlich Grundbuchauszüge, Grundrisszeichnungen und Fotos des zu finanzierenden Objektes. Sofern es sich um einen Neubau handelt, kann auch die Kostenaufstellung des Architekten als Grundlage genutzt werden.

Sind alle Unterlagen vollständig, werden auch die Daten der Schufa abgefragt. Die Schufa speichert in Deutschland Informationen zu Kreditvergaben und kann so Aussagen über die Kreditwürdigkeit treffen. Der ermittelte Schufa-Score nimmt bei vielen Banken eine wichtige Stellung im Kreditrating ein.